Freitag, 10. Mai 2013

Dissidenten in die Klapse

Der Begriff Dissident bezeichnet einen Andersdenkenden, der seine von der Regierungslinie oder -politik abweichende Meinung öffentlich ausspricht. Im Allgemeinen wird der Begriff nur für Andersdenkende in Diktaturen und totalitären Staaten verwendet, weil in "Demokratien" die Meinung natürlich frei geäußert werden darf. Eine schöne "Demokratie" in der wir leben, in der zwar die eigene Meinung gesagt werden darf, aber bitte nur nicht zu laut.

Zu laut wurde Inge Hannemann (44) und dafür droht ihr nun der Verlust des Arbeitsplatzes und das "Prädikat Irre". Inge Hannemann ist zur Zeit von ihrer Tätigkeit als Jobvermittlerin beim Jobcenter in Hamburg Altona freigestellt. Als Hannemann nach ihrem Urlaub am 22. April einen Gesprächstermin mit ihrer Geschäftsführung hatte, dachte sie noch, dass sie nach dem Gespräch ihren Dienst antreten würde. Falsch gedacht! Hannemann wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, ihre Schlüssel wurden ihr abgenommen und sie darf kein Jobcenter mehr betreten.

Was hat ihr diese missliche Situation eingebrockt? Sie hat ihre Meinung gesagt. Öffentlich. Seit etwa einem Jahr betreibt Inge Hannemann, die auch Journalistin ist, die Seite Altonabloggt. Dort schreibt sie über alles, was in den Jobcentern in Deutschland verbockt wird. Sie schreibt, dass die Arbeitsagentur Armut schafft, gegen Menschenrechte verstößt und eine Zersplitterung der Gesellschaft fördert. Sie schreibt weiter über Ein-Euro-Jobs, über sinnlose Weiterbildungsmaßnahmen, vor allem aber über die Sanktionen gegen Arbeitslose.

Dass sich Hannemann mit ihrem Blog eine zusätzliche Beschäftigung suchen musste liegt, wenn man sich ihren IQ ansieht, auf der Hand, denn dieser liegt nach eigenen Angaben bei 142. Den IQ-Test hat sie rein aus Spaß an der Freude gemacht und ein beachtliches Ergebnis erzielt, was jeden anderen Arbeitgeber freuen würde, aber natürlich nur dort wo Intelligenz auch gefragt ist. Der Fall von Inge Hannemann zieht jetzt immer größere Kreise. Nun hat sich die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen der Sache angenommen und den Fall zur Chefsache erklärt. Mit einem entsprechenden Gutachten könnte die Aktivistin mundtot gemacht und für bekloppt erklärt werden. Im äußersten Fall könnte das eine Einweisung in die Psychiatrie bedeuten.

Sollte dieser äußerste Fall eintreten, was wohl eher weniger zu erwarten ist, erinnert das sehr stark an den Fall von Gustl Molath. Gustl Mollath wurde 2006 als nicht schuldfähig und gemeingefährlich zum psychiatrischen Maßregelvollzug in das Bezirkskrankenhaus Bayreuth, eine Klinik für Forensische Psychiatrie, eingewiesen.

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1 Kommentare:

  1. Die Behörde sollte eher Hannemanns Vorgesetzten feuern. Der konnte sie als Mitarbeiterin offenbar nicht ausreichend motivieren.

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