Sonntag, 9. Dezember 2012

Und noch ´ne Tranche für Griechenland!

Glückwunsch an die internationalen Finanzlobbyisten, mein Beileid ans griechische Volk
Nun ist es amtlich, der Bundestag hat das nächste Hilfspaket abgenickt das heißt nochmal runde 43,7 Milliarden Euro für die Kompetenzstrick tragenden Kasino-Kapitalmarkt-Zocker, die Griechenland in die Euro-Zone geprügelt und es vergeigt haben, die abgewählt und wiedergewählt wurden. Sie bekommen nochmals Geld, das neue Hilfspaket soll bald an das marode Kabinett Samaras ausgezahlt werden und wieder machen sich die Akteure des Schlamassels die Taschen voll und wieder wird kein griechischer Bürger davon profitieren.
Der Troika-Bericht hatte der griechischen Regierung Wohlverhalten attestiert, was das bedeutet dürfte wohl auf der Hand liegen: Die Sparmaßnahmen, die nichts anderes als Kürzungen sind, wurden eingehalten, Renten zurückgeschraubt und Sozialleistungen gekürzt. Derweil ist die Majorität der griechischen Schulden bei öffentlichen Gläubigern wie EZB und Konsorten geparkt. Eigentlich nötig wäre ein zweiter Schuldenschnitt, der IWF ist dafür, die deutsche Regierung dagegen. Wie solle auch ein deutscher Verlust von 17,5 Milliarden Euro dem Wahlvieh 2013 verkauft werden?!
Der griechische Premier Samaras beschwerte sich vor einiger Zeit entrüstet über die Unfähigkeit der Euro-Zone Kohle locker zu machen, sein Land habe nur noch zwei Wochen. Nun, es ist ja noch rechtzeitig beschlossen worden (ich habe gerade bei Google-Maps nachgesehen – Griechenland ist noch da). Samaras sprach bei der lustigen Diskussionsrunde zwischen IWF-Chefin Lagarde und der Euro-Zone auch die katastrophalen Auswirkungen für ganz Europa an, sollte Griechenland nicht erneut Hilfe bekommen. Nun mal ehrlich, Europa ist doch schon am Ende, in einigen Ländern werden die Ausmaße nur besser verkauft. Gerade dem deutschen Wähler kann, durch daher schwafelnde Experten bei Illner, Maischberger, Will und Lanz, das absolute Obrigkeitsvertrauen immer noch gut verkauft werden.
Wir haben intensiv diskutiert, weil die Fragen so kompliziert sind“, so die schlimmste Beleidigung aller Rollstuhlfahrer Wolfgang Schäuble. Über was denn bitte? Es ist doch schon bei der ersten „Rettung“ klar gewesen, dass es dazu kommen wird. Was mir immer noch nicht klar ist, ist ob unsere Politiker aus Boshaftigkeit oder Dummheit so handeln. Sie behandeln immer wieder die Symptome ohne sich auch nur eine Sekunde mit der Krankheit zu befassen. Etliche Experten, die nicht die Füße der Großfinanz küssen, haben es gesagt, sagen es immer noch und werden hoffentlich auch nicht damit aufhören. Leider sieht man diese nicht bei N24, mit der Ausnahme des ja doch noch recht zurückhaltenden Dirk Müller, Andreas Popp durfte sich einmal in einem kurzen NTV-Interview zur besten Sendezeit (mitten in der Nacht) äußern.
Warum hilft eigentlich Goldman-Sachs nicht ein wenig aus? Die haben Griechenland schließlich schon einmal mit Swaps unter die Arme gegriffen um sich betrügerisch dick und fett zu provisionieren. Natürlich nicht ohne den angehäuften Forderungsschlamm auf den kleinen Bürger abzusozialisieren. Die dazu notwendigen Statistikfälscher und Zahlentrickser sitzen dazu ja genau an den richtigen Stellen unter Supervision von Samaras. Oder doch unter Merkel? Oder Barroso und van Rompuy? Oder am Ende doch Bernanke?
There are two ways to conquer and enslave a country. One is by the sword. The other is by debt.” - John Adams. Ist es das was gerade passiert? Versucht die US-Großfinanz die europäische Esperanto-Währung zu schwächen um den bröckelnden Dollar in einem bessern Licht dastehen zu lassen? Apropos USA: Barack Obama hat in seiner ersten Legislatur mehr Schulden für seine Stellvertreterkriege im Nahen und Mittleren Osten gemacht als ganz Europa zusammen. So berichtete Spiegel-Online am 05. September diesen Jahres: „Der Jubelparteitag der US-Demokraten wird von einer Hiobsbotschaft überschattet: Amerikas Staatsschulden sind auf einen Rekordwert (16 Billionen Dollar) geklettert - eine Steilvorlage für die oppositionellen Republikaner. “ Aber niemand würde je den USA Sparmaßnahmen diktieren wie Griechenland. Der USA wird immer Geld geliehen, denn sie haben schlagkräftige Argumente und die heißen USS Enterprise, Nimitz und Eisenhower (Nur eine kleine Auswahl).
Die Amerikaner machen fleißig immer mehr Schulden, während der Europäer sich auch noch das letzte Stückchen Brot abspart. Und der medien-verdummte Deutsche lässt sich einen gefälschten Armutsbericht unterjubeln damit er nicht auch noch das letzte bisschen Vertrauen an diesen kapitalistischen Sozialstaat (Paradoxon) verliert. Dass Deutschland aber immer mehr in Richtung griechisches Niveau steuert kann jeder sehen, der die Augen von der Flimmerkiste lösen kann. Immer mehr Rentner die mit Taschenlampen die öffentlichen Mülleimer durchsuchen um an das heißbegehrte Pfand zu kommen, immer längere Schlangen bei den Tafeln, immer mehr Menschen bei den Pseudo-Behörden der Jobcenter. Deutschland wir sich wohl noch am längsten halten können, aber spätesten wenn der gesamte Rest Europas unter Mutti Merkels Rettungsschirm steht, wird es sehr eng. So lange jedoch die Interessen der Hochfinanz über denen der Bevölkerung stehen, wird sich daran nichts ändern. Aus deren Sicht gesehen machen unserer Brüsseler EU-Diktatoren natürlich einen spitzen Job.
Um es in IT-Sprache zu sagen: „Das System hat einen schwerwiegenden Fehler festgestellt und muss beendet werden.“
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