SHEMITAH exposed

Are we facing a catastrophe? It is one that may begin in September of 2015 if not sooner. A 3,000 year old mystery, called the Shemitah.

COMPACT-TV Magazin

Das wichtigste TV-Nachrichtenjournal der alternativen Medienszene geht in seine dritte Ausgabe. Nein, das ist kein Eigenlob, sondern geht aus einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über COMPACT TV hervor. Auch in dieser Sendung werden wieder die heißen Themen der Zeit aufgegriffen.

Speakers' Corner

Oliver Janich und Robert Stein präsentieren aus dem Speakers' Corner Studio in München interessante Talkgäste zu aktuellen Themen.

Die ungestellten Fragen zum IS

RT Deutsch Reporter Nicolaj Gericke hat den Publizisten Jürgen Todenhöfer zu seinem Aufenthalt beim Islamischen Staat interviewt. Das 37-Minuten Interview ist das längste, welches Todenhöfer bisher zu seinen Erfahrungen mit dem IS gegeben hat und beleuchtet bis dato nicht oder nur sehr oberflächlich angesprochene Aspekte zum IS.

Demonstration gegen Münchner Sicherheitskonferenz

Vom 6. - 8. Februar fand die 51. Münchner Sicherheitskonferenz statt. Für den Samstag hatte ein breites Bündnis um den Friedenswinter zu den jährlichen Gegenprotesten aufgerufen. Nach Polizeischätzungen versammelten sich 4000 Demonstranten.

Ewald Stadler über die Ukraine-Krise

Ewald Stadler berichtet objektiv seine Eindrücke als Wahlbeobachter am Donbass im November 2014 und auf der Krim im März 2014.

Syrien Tagebücher

Die junge Russin Anastasia Popowa hat mit Mut und Fleiß ein anderes Syrien gezeigt als die NATO-Propaganda. Sie wurde dadurch zu einem wichtigen Korrektiv für alle, die den Tatsachen dieses unerklärten Krieges auf die Spur kommen wollen.

Sonntag, 26. Januar 2014

Ukraine | Der zweite Versuch


Seit Wochen herrschen Proteste in der Ukraine. Die Medien zeichnen ein Bild von einer geschlossenen Opposition mit Boxer Vitali Klitschko an der Spitze, die sich gegen den prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch richtet und eine Anbindung an die EU anstrebt.
Aber: Es ist eben nicht so, dass die gesamte Bevölkerung der Ukraine einen Anschluss an die EU will. Wer will das schon? Die Ukraine ist geteilt, während ein Teil des Westens der Ukraine eine Annektierung an die Europäische Union für wünschenswert hält, ist der Osten eher russophil. Das Verhältnis in der Bevölkerung - pro Russland zu pro EU - hält sich etwa Fünfzig zu Fünfzig.

Der erste Versuch 2004

Bei den Wahlen in der Ukraine 2004 konnte keiner der 24 Präsidentschaftskandidaten die absolute Mehrheit erreichen. Es kam zu Stichwahlen zwischen den russisch orientierten Wiktor Janukowytsch und dem westlich orientierten Wiktor Juschtschenko und zur Orangenen Revolution.
Janukowytsch gewann die Wahl knapp. Sehr knapp! Mit 49,42 Prozent der Stimmen, Juschtschenko erhielt 46,69 Prozent. Rufe der Wahlmanipulation wurden laut und schließlich befasste sich, unter Begleitung massiver Proteste, das oberste ukrainische Gericht mit der Sache und erklärte die Stichwahlen am 03. Dezember 2004 für ungültig und ordnete eine Wiederholung bis zum 26. Dezember 2004 an. Am 28. Dezember gab die Wahlkommission das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt, wonach Wiktor Juschtschenko zum Sieger erklärt wurde. Er erzielte 51,99 % und Wiktor Janukowytsch 44,19 % der abgegebenen Stimmen. Die Orientierung gen Westen schien geglückt.
Janukowytsch wurde 2006 Regierungschef, zu Beginn des Jahres 2010 wurden Neuwahlen angesetzt. Janukowytsch setzte sich in der Stichwahl am 7. Februar 2010 mit 48,8 Prozent der Stimmen gegen die Multimillionärin Julija Tymoschenko durch und wurde Präsident. Tymoschenko wurde 2011 inhaftiert und sitzt bis heute. Der bisherige Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko war bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden. Es wurde wieder prorussisch.

Der zweite Versuch 2013/14

Die Protagonisten der heute neu entfachten Twitter-Revolution wünschen sich nicht nur ein Ende der Korruption im Lande (was auch sicherlich alle anderen befürworten würden), sie visieren einen Lebensstandard an, wie sie ihn aus Frankreich oder Deutschland (meinen) zu kennen. Die Revolutionäre der aktuellen Proteste glauben, dass, wenn Janukowytsch und seine Regierung gestürzt ist, der neue Präsident (vielleicht Klitschko) für bessere Verhältnisse sorgen würde, da er einen Anschluss an die EU voran treiben würde. Was die meist recht jungen Twitter-Revoluzzer dabei vergessen ist, dass auch Rumänien zur EU gehört. Dort ist die Armut immer noch so hoch, dass für viele Menschen die einzige Aussicht auf Besserung die Armutsmigration nach Deutschland ist.
Die derzeitigen Steineschmeißer auf und um den Maidan in Kiew haben mit Sicherheit jedes Recht sich gegen eine korrupte Regierung zu erheben, nur der Gedanke an eine Besserung durch Annäherung an die EU ist (sorry) lächerlich. Was auch gerne vergessen wird, in den Medien zu erwähnen, ist, dass es sich bei den Protestlern nicht nur um Anhänger des boxenden Möchtegern-Che-Guevaras, Vitali Klitschko, handelt. Seine Partei UDAR (Schlag) ist nur eine von vielen Retorten-Parteien, die dann zu verschwinden drohen, wenn das Geld der ausländischen Investoren ausgegangen ist. Grob kann die Protestbewegung in drei Lager geteilt werden: In die Klitschko-Partei UDAR, in die der inhaftierten Tymoschenko und in die Swoboda-Partei. Letztere ist eine Partei die in Deutschland noch ganz weit rechts von der NPD einzustufen wäre.
Stein des Anstoßes der erneuten Krawalle in Kiew war das Aufkündigen des Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union durch Regierungschef Mykola Asarow, wodurch sich die Bevölkerung, wie gesagt, eine Anhebung des Lebensstandards versprochen hatte. Doch warum kam es so plötzlich dazu? Platt gesagt: Putin hatte das bessere Angebot. Laut Ukraine-Experte Viktor Timtschenko brauche die Ukraine ungefähr 160 Milliarden um sich „fit für die EU“ zu machen. Die EU selber bot 610 Millionen Euro Kredit an und darüber hinaus wolle man ein gutes Wort beim IWF für weitere Kredite einlegen. Putin kündigte seinerseits an, 15 Milliarden Dollar aus einem russischen Staatsfonds in ukrainische Staatsanleihen zu stecken. "Dies ist an keine Bedingungen geknüpft", betonte er. Außerdem kündigte Putin an, der ehemaligen Sowjet-Republik etwa ein Drittel des Preises für russisches Gas zu erlassen. Statt etwa 400 Dollar pro 1000 Kubikmeter muss die ukrainische Naftogaz nun lediglich 268,50 Dollar an Gazprom zahlen. Eine Annäherung an Russland rückt also erneut in den Fokus, was es zu verhindern gilt.

Die Thinktanks

Ist das, was wir erleben, der zweite Versuch der westlichen Thinktanks aus den USA die Ukraine an den Westen und somit an die EU, aber auch an die NATO anzubinden? Nachdem der erste Versuch im Jahre 2004 mit der Orangenen Revolution auf lange Sicht gescheitert ist, liegt der Verdacht nahe. Es geht schließlich nicht nur darum die Ukraine für westliche Investoren als Markt zu erschließen, sondern auch um das weit verzweigte Netz ukrainischer Gas-Pipelines und um die Ausdehnung westlicher Machtansprüche in Richtung Osten – NATO-Osterweiterung.
Vor dem Niedergang der Sowjetunion und des Warschauer Paktes stimmte der damalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow der deutschen Wiedervereinigung zu, unter der Bedingung, dass sich die NATO nicht weiter in den Osten ausbreiten dürfe. Dieses Versprechen wurde vom Westen gegeben und seit dem immer wieder gebrochen, wie an den Beispielen Tschechien, Polen und Ungarn zu sehen ist. Danach erfolgte die Einladung der Länder Estland, Lettland, Litauen, der Slowakei, Slowenien, Bulgarien und Rumänien, welche am 29. März 2004 der NATO beitraten. Albanien und Kroatien erhielten am 3. April 2008 beim Gipfeltreffen in Bukarest eine Einladung zum Militärbündnis. Die tatsächlichen Absprachen über die NATO Osterweiterung sind bis heute umstritten. Was allerdings gut zu erkennen ist, ist eine Einkreisung Russlands durch neue Mitglieder.
Um diese Expansion der Westmächte voran zu treiben, haben diese zahlreiche Thinktanks ins Leben gerufen. Ein Thinktank, zu deutsch Denkfabrik, ist eine Institution, oder auch Non goverment organisation (NGO), deren Ziel es ist, die politische Meinungsbildung zu beeinflussen.
Einer dieser Thinktanks ist das "National Endowment for Democracy" (NED), finanziert vom Multimilliardär und Hedgefonds-Manager George Soros, auch Gründer der Soros-Stiftung. Unterstützer meinen, NED fördere weltweit eine Vielzahl von sozialdemokratischen und liberalen Gruppen, darunter auch antiamerikanische, sofern diese sich an Normen und Prinzipien der Demokratie halten, wie beispielsweise in Indonesien und eben auch in der Ukraine. Gelenkt wird NED vom CIA-Strategen Gene Sharp. 2011 entstand der Dokumentarfilm „How to start a revolution“ über Sharps globalen Einfluss, der mehrere Preise gewann.
Sharp wiederum hat gleich zwei weitere Keulen in den Händen, mit denen er Demokratie in der ganzen Welt verkauft – Otpor (Widerstand) und das „Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies“ (CANVAS).
Erstere Demokratiekeule war eine Organisation aus Serbien, seit 2002 auch Partei, die bei „Umgestaltungen“ in Osteuropa tatkräftig zu gegen war, auch schon in der Ukraine. Maßgebliche finanzielle Unterstützung erhält Otpor von der „Open Society Institute International Renaissance Foundation“, eine weitere Organisation von George Soros. Mitgegründet wurde Otpor in den 1990er Jahren von dem Serben Srdja Popovic. Im Jahre 2000 war Popovic maßgeblich am Sturz von Slobodan Milosevic beteiligt, heute betreibt er „Revolution als Business“, sein mitverfasstes Buch „50 entscheidende Punkte für den gewaltlosen Kampf“ wird derzeit vor allem in der arabischen Welt verschlungen. „Protest funktioniert wie ein ganz normales Business: Wenn du länger als zehn Minuten brauchst, um dein Gegenüber von deinem Produkt zu überzeugen, dann wirst du nichts verkaufen“, sagt Popovic.
CANVAS wurde 2004 von Slobodan Djinovic und Popovic in Belgrad gegründet. Die Finanzierung von CANVAS erfolgt durch das Ausland, insbesondere aus US-amerikanischen Quellen. Die amerikanische NGO „Freedom House“ unter der Leitung des ehemaligen CIA-Direktors James Woolsey bildet Trainer aus und finanziert „Aktivistencamps“. Zu den weiteren Sponsoren zählt wieder(!) das „Open Society Institute“ von George Soros. Auch der Mitbegründer der „Jugendbewegung des 6. April“ Mohamed Adel bekam im Juli 2011 in Belgrad einen Crashkurs in Sachen Revolution. Die „Jugendbewegung des 6. April“ gehörte später zu den Initiatoren der Revolution in Ägypten 2011.
Aus kürzlich durchgesickerten E-Mails geht hervor, dass CANVAS-Gründer Popovic mit der CIA und dem für das Pentagon tätigen, von George Friedman 1996 gegründeten, Spionageunternehmen STRATFOR kollaboriert hat; dessen gute Verbindungen zu Militärgeheimdiensten der USA sind allgemein bekannt“. Das US-Magazin Barron’s bezeichnete STRATFOR aufgrund seiner nachrichtendienstlichen Eigenschaften 2010 als „Schatten-CIA“.
Kommen wir zu „Freedom House“, oder besser zu dem schon genannten Leiter, dem Ex-CIA-Direktor James Woolsey. Dieser war auch Mitglied einer anderen NGO beziehungsweise eines anderen Thinktanks – Dem „Project for the new american century“ (PNAC). Aus Wikipedia: „Das PNAC war inner- und außerhalb der USA umstritten. Kritiker argwöhnten, die Denkfabrik verfolge zum Nachteil anderer Staaten rein US-amerikanische Interessen und strebe eine Vorherrschaft der USA in der Weltpolitik an (Pax Americana) – und betreibe dafür umfangreiche Lobbyarbeit unter Politikern. Das PNAC nannte seine Vorgehensweise, umfangreiche politische Konzepte für Parlamentarier so zu straffen, dass sie in eine Aktentasche passen, brief case test.“

Die Thesen des PNAC

  • US-amerikanische Führerschaft ist sowohl gut für die Vereinigten Staaten von Amerika als auch für die ganze Welt.
  • Eine solche Führerschaft erfordert militärische Stärke, diplomatische Energie und Hingabe an moralische Prinzipien.
  • Eine multipolare Welt hat den Frieden nicht gesichert, sondern stets zu Kriegen geführt.
  • Die Regierung der Vereinigten Staaten soll Kapital schlagen aus ihrer technologischen und wirtschaftlichen Überlegenheit, um durch Einsatz aller Mittel - einschließlich militärischer - unangefochtene Überlegenheit zu erreichen.
Das PNAC wurde 1997 gegründet und 2006 wieder eingestampft. Die Nachfolgeorganisation „Foreign policy initiative“ (FPI) wurde 2009 gegründet und existiert bis heute. Das FPI ist ein neokonservativer Thinktank, der eine aggressive, interventionistische US-Außenpolitik fördert. Laut der eigenen Website ist das FPI einer starken Unterstützung seiner Verbündeten verpflichtet, den Menschenrechten und einem starken amerikanischen Militär, um den Herausforderungen des 21 Jahrhundert gewappnet zu sein und um die globale Wettbewerbsfähigkeit der USA zu stärken.
Während der Einfluss verschiedener Thinktanks an der Orangenen Revolution als erwiesen gelten, kann man dies über die momentanen Geschehnisse in der Ukraine noch nicht sicher sagen. Wahrscheinlich ist es alle mal. Nur ein Gefühl, kein Fakt. Sieht man sich die Vergangenheit an, wurde zu viel von Soros und Konsorten und deren NGOs investiert, um das Projekt Ukraine einfach aufzugeben. Klitschko ist in diesen Kreisen nur ein nützlicher Idiot und dient als populäres Gesicht einer groß angelegten Kampagne. In Ländern, die sich der von der Wall Street, dem Pentagon, der City of London und der EU verordneten "Neuen Weltordnung" widersetzen, finden sich immer arme Schwachköpfe, die sich mit Bargeld, Versprechungen oder auch nur mit Nahrungsmitteln für eine "Revolution" gewinnen lassen und dann auf die Straße gehen, um später schmerzlich feststellen zu müssen, dass sich nichts verbessert. Fragt die Jungs uns Mädels in Ägypten.

Montreux | Friedenskonferenz


Die Konferenz in Montreux zur Gestaltung der Zukunft Syriens hat begonnen, Freitag geht es in Genf weiter und unser alter neuer Außenminister Frank Walter Steinmeier hat schon von sich gegeben, dass man keine Wunder erwarten dürfe. Halt stopp! Denn ein Wunder hat es ja schon gegeben. Wunder weil wunderlich.
Auf wunderliche Art und Weise sind Fotos von Gefolterten aufgetaucht, die ein anonymer Fotograf mitgehen lassen haben will. Solche Fotos würden angefertigt um der Bürokratie in Syrien zu beweisen, dass die aufgetragenen Hinrichtungen ordnungsgemäß erfolgten. 11.000 Tote, 55.000 Fotos. Wunderlich, dass diese Fotos ausgerechnet zum Zeitpunkt der Syrien-Konferenz auftauchen. Genauso wunderlich wie der Giftgasanschlag in Damaskus, der sich genau dann ereignete, als eine UN-Truppe im Lande war um genau DAS zu klären, nämlich ob Assad Giftgas einsetzt. Die deutsche UN-Mitarbeiterin Angela Kane machte später deutlich, dass eben nicht klar gesagt werden könne, wer den Anschlag begangen hat. Klar sei nur, DASS es einen Angriff gegeben habe, aber nicht von WEM. Das haben unsere Leitmedien dann aber leider vergessen an die große zu Glocke zu hängen. Unsere Leitmedien haben stündlich darüber berichtet, dass der Despot Assad sein eigenes Volk vergast. Dass es wahrscheinlich ist, dass es eben genau die Regierungsgegner waren, um den Inspekteuren auch etwas zu liefern, verlief im Sande.
Zufall? Nein, Propaganda! Als Edward Bernays gleichnamiges Buch „Propaganda“ 1928 erstmals erscheint, ruft das Wort keine guten Assoziationen hervor. Sein Autor jedoch glaubt zutiefst an die Notwendigkeit von Propaganda. Da der Begriff sich nicht so einfach rehabilitieren lässt, prägt er dafür in seinem Buch ein anderes Wort: Public Relations. Der Neffe Sigmund Freuds berichtet in seinem Buch, das auch Goebbels inspirierte, wie sich über den gezielten Zugriff auf das Unbewusste Waren verkaufen oder unpopuläre Maßnahmen durchsetzen lassen. Zitat: „Propaganda gewöhnt die Öffentlichkeit an den Wandel und den Fortschritt.“ Propaganda oder auch PR wurde seit je her benutzt um Kriege durchzusetzen. Der dreisteste Fall ist vielleicht derjenige, der uns den Golfkrieg 2.0 verkaufen sollte. Die kuwaitische Regierung hatte damals aus dem Exil die PR-(oder Propaganda) Agentur Hill & Knowlton für zehn Millionen Dollar beauftragt, dem US-Kongress ein Eingreifen des US-Militärs zu Gunsten Kuwaits schmackhaft zu machen.
Aus Wikipedia: „Die damals fünfzehnjährige Tochter des kuwaitischen Botschafters Saud Nasir as-Sabah gab sich als kuwaitische Hilfs-Krankenschwester aus und gab vor einem informellen Menschenrechtskommittee des US-Kongresses unter Tränen eine Erklärung ab: Sie habe freiwillige Arbeit im Al-Adnan-Krankenhaus in Kuwait-Stadt geleistet und sei dabei Zeugin des Eindringens irakischer Soldaten geworden. Sie sagte: „Ich habe gesehen, wie die irakischen Soldaten mit Gewehren in das Krankenhaus kamen …, die Säuglinge aus den Brutkästen nahmen, die Brutkästen mitnahmen und die Kinder auf dem kalten Boden liegen ließen, wo sie starben.“ Sie gab lediglich ihren Vornamen mit „Nayirah“ an. Erst sehr viel später stellte sich heraus, dass ihr Bericht falsch bzw. erfunden war, dass die Jugendliche nie dort gearbeitet hatte, und dass sie die Tochter des kuwaitischen Diplomaten war. […] Die Darstellung der Jugendlichen hatte eine durchschlagende Wirkung auf die Politik der USA gegenüber dem Irak. Präsident George H. W. Bush erwähnte deren Geschichte in den nächsten fünf Wochen sechs Mal. Aber auch Amnesty International veröffentlichte am 19. Dezember 1990, über drei Monate nach dem Auftritt des Mädchens, einen 84-seitigen Bericht über Menschenrechtsverletzungen in Kuwait, welche die Brutkästen-Behauptung enthielt. Sie wurde auch noch am 8. Januar 1991 von einem führenden Mitarbeiter von Amnesty International vor dem Komitee für auswärtige Angelegenheiten wiederholt. Der US-Senat stimmte schließlich am 12. Januar 1991 mit 52 zu 47 Stimmen für einen Krieg gegen den Irak, was 1991 zum Zweiten Golfkrieg führte. Das Repräsentantenhaus stimmte mit 250 zu 183 Stimmen für den Krieg.“ Ganz großes Kino!
Nur ein Beispiel von vielen. Zurück nach Syrien: Nachdem die Strategie des Überschreitens der roten Linie, Giftgas gegen das eigene Volk, unter anderem am Widerstand Russlands scheiterte, nun die Fotos von Folteropfern des Assad-Regimes. Der Spiegel schreibt: „Die Veröffentlichung (der Fotos) wird die Friedenskonferenz in der Schweiz beeinflussen.“ Richtig, das sollen sie ja auch. Oder ist es doch nur Zufall, dass die Fotos zeitgleich mit der Konferenz auftauchen?! „In politics, nothing happens by accident. If it happens, you can bet it was planned that way.“ Franklin D. Roosevelt. Zum Spiegelartikel
Die Fotos zeigen deutlich Verletzungen, aber auch nichts weiter. Keine Hinweise auf Ort, Zeit oder Täter. Ähnlich wie bei der Tötung Osama bin Ladens. Als Beweis für den Tod bin Ladens verkauften uns die US-Propagandisten dieses Foto. Auch einige Bilder in schlechter Qualität vom Tatort im pakistanischen Abbottabad, die unter anderem einen Blutfleck zeigen sollen, existieren, aber kein toter bin Laden. Die Leiche hat man praktischer Weise direkt im Meer versenkt. Da haben die Spin-Doctors ganze Arbeit geleistet.
Wer das politische Schachbrett kennt, weiß dass Syrien als Eingang in den Iran gilt. Wer es nicht kennt, möge sich mit Zbigniew Brzezinskis Machwerk „The grand chessboard“ befassen. Die frisch gewählte schiitische Rohani-Regierung in Teheran unterstützt die schiitische Regierung unter Assad. Das ehemals persische Reich erlangt neues Selbstwertgefühl und zeigt dies auch, entsendet sogar zwei Kriegsschiffe in den Atlantik. Der Iran wird mehr und mehr von den westlichen Nationen als Staat wahrgenommen, mit dem man verhandeln kann und muss. Das passt einigen Verbündeten in der Region Naher Osten so gar nicht. Für Israel zum Beispiel war es eine heftige Ohrfeige am 5+1-Treffen nicht Teil nehmen zu dürfen. Weshalb wohl der Iran kurze Zeit vor der Syrien-Konferenz wieder ausgeladen wurde. „Auf Druck der USA“ hieß es, „Druck der USA“ heißt wohl, dass sich die mächtigen zionistischen Lobbyverbände in Washington für ein Fernbleiben des Irans stark gemacht haben. Das sunnitische Saudi Arabien dürfte ebenfalls seinen Part dazu beigetragen haben, den verhassten schiitischen Iran von der Konferenz fern zu halten. Für den Westen geht es wie immer um Rohstoffe, für die Region auch um Religion – Sunniten, Schiiten und zionistische Juden in Israel.
Kommen wir wieder zu den Fotos der Folteropfer, oder besser zu Folter im Allgemeinen. Wenn jetzt Folter, so verwerflich und abscheulich sie ist, als Grund herangezogen wird, eine Militärintervention der NATO zu rechtfertigen, dann haben wir noch einiges vor der Brust. Auch hier in Europa und bei Verbündeten wie Saudi Arabien, Katar, Israel und viele andere. Manfred Nowak war UNO-Sondergesandter für Folter von 2004 bis 2010. Der Österreicher be- und untersuchte Länder auf der ganzen Erde, er sprach mit Opfern und Tätern. Er klagt an, dass in vielen Ländern Polizei beziehungsweise Militär schlecht ausgebildet und ausgestattet sind und somit keine andere Möglichkeiten haben als zu foltern um Ermittlungserfolge zu erzielen. Laut Nowak wird in 90 Prozent der Länder gefoltert. Schlimmer noch: „Folter ist ein Standard-Repertoire der Kriminalpolizei, auch in Demokratien“, so Nowak. Für seine Untersuchungen ist er auf die Kooperation der Staaten angewiesen, die gesamte arabische Welt, die USA und Russland verweigerten ihm die Zusammenarbeit. Die USA haben mit 9/11 und den darauf folgenden „War on Terror“ die menschenrechtliche Unantastbarkeit des Folterverbotes aufgehoben. Manfred Nowak wurden Gespräche mit Gefangenen in Guantanamo verweigert. Neben seinem Buch „Folter: Die Alltäglichkeit des Unfassbaren“ befasst er sich auch mit Verbrechen in den CIA-Geheimgefängnissen wie in Abu-Ghuraib und der Methode des „Detention by Proxy“, eine beliebte Methode um sich die eigenen Hände nicht schmutzig zu machen, man lässt einfach durch andere Länder foltern. Oder dem „Prison of darkness“ in der Nähe von Kabul, das er als schreckliche Steigerung von Guantanamo sieht. Manfred Nowak war im Januar 2002 Richter am internationalen Gerichtshof in Bosnien Herzegowina, dort bekam er mit, wie sechs freigesprochene Häftlinge von der CIA verschleppt und nach Guantanamo gebracht wurden. Die sechs wurden beschuldigt einen Anschlag auf die US-Botschaft in Sarajevo geplant zu haben und von Nowak, mangels Beweise, freigesprochen. Einer befindet sich noch immer dort.
Auch Isolationshaft ist Folter und findet statt. Zum Beispiel bei unserem Verbündeten Israel, wo Mordechai Vanunu elf Jahre in Isolationshaft verbringen musste, weil er das israelische Atomwaffenprogramm auffliegen lies.
Anfang 2013 traten tausende palästinensische Häftlinge in Israel in den Hungerstreik, als laut wurde, dass ein Häftling an den Folgen von Folter durch die Israelis gestorben sein soll. Die Haftbedingungen in den meisten israelischen Gefängnissen beschreibt Nowak auch als Folter.
Und tippe ich „Folter Saudi Arabien“ bei Google ein, spuckt die Suchmaschine 196.000 Ergebnisse aus. Saudi Arabien – einer unserer fettesten Homies da unten, der größte Abnehmer deutscher Rüstungsgüter.
KenFM im Gespräch mit Karin Leukefeld über: Syrien-Konferenz in Montreux